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"Es war an einem klaren Frühlingstag, an dem die Sonne sich versteckte, die Wolken zerrissen am Himmel standen und ein frischer Wind durch Zürichs Strassen wehte, als ich das erste Mal bei Wolfgang zum Schlagzeugunterricht antrat. Selbstsicher (ich hatte immerhin schon vier Jahre, ohne Unterricht zu nehmen, in einer Rockband, die lokal recht erfolgreich war, Schlagzeug gespielt) stieg ich mit Wolfgang in den Übungsraum hinab - einer neuen Welt entgegen.
Schon in jener ersten Stunde wurde mir nichts geschenkt, musste ich der Wahrheit ins Auge blicken. Wolfgang versteht es ausgezeichnet, einen der glaubt er habe das Schlagzeugspiel im Fass, zurück auf den Boden der Realität zu holen. Die Ausbildung geht gleichzeitig sowohl in die Breite, wie in die Tiefe, so dass man einmal vor lauter Bäumen den Wald und bald darauf vor lauter Wälder die Bäume nicht mehr sieht. In solchen Momenten nimmt Wolfgang seine Aufgabe wahr und motiviert einen, trotzdem den Weg weiter zu gehen bis sich eines Tages der Nebel lichtet und man ein gutes Stück vorwärtsgekommen ist.
Die Arbeit ist hart, die Herausforderung gross. Wer deshalb Probleme vor sich herschieben möchte oder wer glaubt, deren Lösung liege irgendwo anders, als bei ihm selbst, der bekommt eine besonders kalte Dusche! Wolfgang pflegt Probleme jetzt und hier zu lösen und es gibt jede Menge davon. Seien es Koordinations-, Tempo- oder musikalische Probleme, er lässt nicht locker, bis die Sache sitzt. Sonst hat es keinen Wert.
Diese Arbeit, die sich scheinbar getrennt von der Aussenwelt abspielt, kann unschätzbare Früchte bringen. Der Schlagzeuger lernt mit inneren Energien umzugehen, indem er sie kontrolliert, wohldosiert und im richtigen Moment gebündelt einsetzt. Dabei ist die Fantasie grenzenlos. Es gibt unendlich viele Variationen, die man ganz verschieden spielen und interpretieren kann.
Dies erfordert jedoch die Aufmerksamkeit des ganzen Menschen. Körper, Geist und Seele sind gleichzeitig in voller Konzentration beschäftigt. Die Sprache des Spiels wird vom Zuhörer nur verstanden, wenn der Schlagzeuger klar artikuliert und weiss, was er ausdrückt. Deshalb muss er selbst sehr genau zuhören. Auch "Zuhören" will gelernt sein. Das Wesentliche, Elementare hört nur, wer offen und wach ist, sodass es bis in sein Innerstes fliessen kann, durchsichtig und klar.
In erster Linie ist das Trommeln ein Spiel, das dem Spiel von Kindern sehr nahe steht. Jede Verkrampfung tötet es ab. Losgelöst von inneren Zwängen und direkt aus dem Herzen kommend, wirkt es erfrischend, wie das Plätschern eines Bächleins oder das Pfeifen des Frühlingswindes, mit dem man eine Einheit zu werden beginnt. 

Robert."



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Robert Baumann:

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